28.09.2022: Vortrag am 4.10.2022 von Pirmin Meier: Das Goethebild des Philosophen Leopold Ziegler
Wir freuen uns sehr, als Kooperationspartner der Badischen Landesbibliothek zum Vortrag von Pirmin Meier am 4.10.2022 im Vortragssaal der BLB einladen zu dürfen:
Das Goethebild des Philosophen Leopold Ziegler
Perspektiven einer Metamorphose deutscher Kultur.
Für Leopold Ziegler (1881–1958) wurde Goethes Leitbegriff „Metamorphose“ Richtschnur gegen Verwirrungen der Zeit, auch nationalistischer und biologistischer Art. Dafür wurde er 1932 als Redner im Reichstag ausgebuht. Der nach dem Naturverständnis Jakob Böhmes und Franz von Baaders orientierte Religionsphilosoph präsentierte sich als Mahner zwischen Stühlen und Bänken, ähnlich Alfred Mombert, Rudolf Pannwitz und Reinhold Schneider.
Pirmin Meier studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Zürich und promovierte mit einer Arbeit über Reinhold Schneider. 1993 erhielt er den Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen für sein Buch „Paracelsus – Arzt und Prophet“, 37 Jahre nachdem die Auszeichnung an Leopold Ziegler überreicht worden war.
www.blb-karlsruhe.de/
21.06.2010: Gesammelte Aufsätze II
Mit dem Band „Gesammelte Aufsätze II“ setzt die Leopold-Ziegler-Stiftung die „Gesammelten Werke in Einzelbänden“ im Würzburger Verlag Königshausen & Neumann fort. Nach dem von Renate Vonessen herausgegeben Band „Gesammelte Aufsätze I“, der die verstreut erschienen Beiträge Zieglers zwischen 1901und1916 vereinte, stehen diesmal, herausgegeben von Paulus Wall, die politischen Aufsätze, Essays und Wortmeldungen aus den Jahren 1927 bis 1953 im Zentrum. Ausgehend von der Frage nach der Stellung des Philosophen in unserer Zeit (1930), geht es Ziegler, der sein Denken stets in den Dienst seiner Zeit gestellt hat, um staats-, wirtschafts- und kulturpolitische Fragen. Aufgenommen wurden auch zwei eigenständig erschienene kleinere Schriften Zieglers: „Fünfundzwanzig Sätze vom Deutschen Staat“ (1931) und die postum erschienenen Erinnerungen an den durch die Nazis ermordeten Edgar Julius Jung (1949/55). Eine Bestimmung des Politischen bei Ziegler hat Timo Kölling in einer einlässlichen Einleitung vorgenommen, die Sie hier nachlesen können. (PDF)
14.05.2009: Neue Texte
In der Rubrik Texte finden Sie einen neuen Aufsatz von Timo Kölling: “Existenzen also wie Metalle”. Reinhold Schneider und Leopold Ziegler. Die Druckfassung des Aufsatzes wird in der nächsten Ausgabe der österreichischen Quartalschrift “Abendland” erscheinen. Die Bezugsadresse lautet:
Quartalschrift Abendland, Postfach 26, A-6010 Innsbruck.
27.02.2009: Kranzniederlegung zum 50. Todestag von Leopold Ziegler
Der Bürgermeister und der Kulturreferent der Stadt Überlingen, Ulrich Lutz und Dr. Michael Brunner, haben gemeinsam mit dem Vorstand der Leopold-Ziegler-Stiftung an Leopold Zieglers Grab Kränze niedergelegt.
In der “Badischen Heimat” erschien aus Anlass des 50. Todestages ein Text von Manfred Bosch, der hier zu finden ist.
Aus dem Amtsblatt der Stadt Überlingen:
“Ich habe gehorcht”, so steht es auf einem der interessantesten Grabsteine des Überlinger Friedhofs. Es ist der bedeutende Religions- und Kulturphilosoph Leopold Ziegler, der sich die schöne Doppeldeutigkeit des Spruchs für seine Grabstätte ausgedacht hat. “Gehorcht” hat Ziegler nicht nur seinem inneren Auftrag, sondern auch in die tieferen Schichten unserer Menschheitsgeschichte, die er in einem beeindruckenden und vielfältigen Werk als Einheit verstanden und beschrieben hat. Am 25.11.2008 war es 50 Jahre her, dass der lebenslang an Hüfttuberkulose leidende und zurückgezogen lebende Gelehrte starb.
Manfred Bosch äußerte sich “gerührt, dass ihn die Stadt einen ‘großen Philosophen’ bezeichnet”, wie es auf der Kranzschleife formuliert war. Die gleichnamige Stiftung werde sich bemühen, Zieglers Werk aufrechtzuerhalten. Der Vorsitzende bedauerte, dass viele die Bedeutung und Leistung des Kunst-, Kultur- und Religionsphilosophen bis heute nicht erkannt hätten. Man müsse sich auf Ziegler einlassen, was nicht einfach sei. “Er ist ein Kontinent, den man in langen Jahren durchwandern muss”, so Bosch.
Paulus Wall, der extra aus dem österreichischen Linz angereist war und seine Dissertation über das Metaphysische in Zieglers Kunstphilosophie verfasst hat, entzündete zum Gedenken am Grab zwei Kerzen. Bürgermeister Lutz dankte der Stiftung für die Initiative und erklärte, dass sich noch viele Ältere in Überlingen der hageren Gestalt des Gelehrten, der mitunter auch als Vortragender auftrat, erinnern. Gemeinsam mit Dr. Brunner möchte er Leopold Ziegler im Städtischen Museum einen Platz über dessen Leben und Werk einräumen. Eine Büste Zieglers befinde sich bereits im Depot, verschiedene Gemälde seien auf Sonderausstellungen zu sehen.
Obwohl Leopold Ziegler mit seinen frühen Hauptwerken, insbesondere dem “Gestaltwandel der Götter” von 1920 und dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt, frühe Berühmtheit erlangte, ist er heute nur noch einem schmalen Publikum bekannt. Von Geburt Karlsruher, hatte sich Ziegler im Ersten Weltkrieg in der Enklave Achberg niedergelassen, um 1925 nach Überlingen überzusiedeln. Das vor wenigen Jahren abgerissene “Efeuhaus” in der Goldbacher Straße, das ihm ein Freund und Gönner geschenkt hatte, bewohnte Ziegler bis zu seinem Tod. Hier entstand sein im Zeichen einer Ökumene der Weltreligionen stehendes Spätwerk. Zwei Jahre vor seinem Tod ehrte ihn die Stadt Überlingen mit dem Bodensee-Literaturpreis.